Mittwoch, 18. April 2012

Die AFS-Methode

Die AFS-Methode ist ein pädagogisch-didaktischer Förderansatz für Menschen mit Legasthenie, LRS und Dyskalkulie. Die üblichen Methoden, die Kulturtechniken Schreiben/Lesen oder auch Rechnen zu erlernen, werden beim legasthenen oder dyskalkulen Kind nicht zum gewünschten Erfolg führen, da sie eine andere Lernfähigkeit haben. Vielmehr muss der Unterricht drei grundlegende Anforderungen erfüllen:

A - Training der AUFMERKSAMKEIT

Wenn sie mit Buchstaben arbeiten müssen, werden legasthene Menschen schnell unaufmerksam. Sie werden daher oftmals als "unkonzentriert" oder "abgelenkt" erlebt. Allerdings können sie sich bei anderen Tätigkeiten oft stundenlang konzentrieren. Für die Verbesserung der Leistungen im Schreiben oder Lesen, ist es aber von grosser Wichtigkeit, ganz "bei der Sache" zu sein. Spezielle Übungen helfen dem Kind zu lernen, die Gedanken und das Handeln über einen längeren Zeitraum in Einklang zu bringen und die Aufmerksamkeit bewusst zu steigern, wenn es schreibt oder liest.


F - Training der FUNKTIONEN (Sinneswahrnehmungen)

Legasthene Kinder haben in den Bereichen Optik, Akustik, Körperschema und Raumwahrnehmung eine etwas andere Wahrnehmung als nicht betroffene Kinder. Das erschwert ihnen das richtige Schreiben oder Lesen. Zunächst muss genau abgeklärt werden, welche Sinneswahrnehmungen beim jeweiligen Kind betroffen sind. (Das mittels AFS-Testung).Das Training dieser Bereiche erfolgt dann auf spielerische Art und Weise.


S - Training der SYMPTOMEN

Training der Symptome bedeutet Training an den Fehlern, die ein Kind beim Schreiben oder Lesen macht. Auch das legasthene Kind lernt Schreiben nur durch Schreiben, Lesen nur durch Lesen! Entscheidend für den Lernerfolg ist aber, dass das Üben dort beginnt, wo das Kind steht - unabhängig vom Stoff, der gerade in der Schule dran wäre. Und genauso wichtig ist, dass das Üben langsam, vertiefend, in kleinen Lernschritten und mit allen Sinnen erfolgt.
Nur wenn sich diese drei Komponenten, plus dem Lobes- und Zeitfaktor, ineinander wirken, kann man dem legasthenen Kind eine angemessene Hilfestellung geben. Das Eine funktioniert nicht ohne das Andere. Und im Mittelpunkt steht immer das Kind mit seiner eigenen Persönlichkeit, seinen Begabungen, seinen Bedürfnissen und seiner individuellen Legasthenie. 




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